Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wir alle wissen: Wer Zeuge eines Unfalls wird oder bei einem Gegenüber lebensbedrohliche Beschwerden erkennt, wählt die Notrufnummer 112 und leistet nach bestem Wissen und Gewissen Erste Hilfe. Doch wie stark ist dieses Verantwortungsbewusstsein tatsächlich in unserer Gesellschaft verankert? Meldungen von Autofahrern, die an einer Unglücksstelle vorbeifahren, statt den Rettungsdienst zu alarmieren oder Berichte über bewusstlose Personen, denen im öffentlichen Raum keine Hilfe zugutekommt, werfen drängende Fragen auf.

In dieser letzten PVS einblick-Ausgabe des Jahres 2024 beschäftigen wir uns deshalb mit dem (lebens)wichtigen Thema der Ersten Hilfe: Erfahren Sie beispielsweise, welche Hilfen zur Unfallversorgung und -vorbeugung Eltern in speziellen Online-Kursen des Deutschen Roten Kreuzes erhalten. Denn die Erste Hilfe am Kind, so ist zu erfahren, ist nicht selten mit gewissen Fragen und Unsicherheiten verbunden. Umso wichtiger erscheinen da die digitalen Angebote des DRK Elterncampus, die Mütter und Väter auf Ernstfälle vorbereiten und ihnen so etwaige Ängste nehmen.

Doch auch der Blick auf die andere Seite soll nicht zu kurz kommen: Während Sanitäterinnen und Sanitäter tagtäglich Hilfebedürftigen in kritischen Situationen zur Seite stehen, sehen sie sich gleichzeitig immer öfter Pöbeleien, Respektlosigkeiten oder gar tätlichen Angriffen ausgesetzt. Wenn Menschen, die regelmäßig Leben retten, selbst zu Opfern werden, müssen wir über Stress und psychische Gesundheit im Rettungsdienst reden. Lesen Sie daher in dieser Ausgabe ein Interview mit Anne Blume vom Diskussionsforum Depression e.V, in dem wir unter anderem der Frage nachgehen, weshalb sich das Hilfesuchverhalten zwischen weiblichen und männlichen Rettungskräften unterscheidet.

Auch im Büroalltag kann es schnell zu Situationen kommen, in denen es das rasche Eingreifen von Ersthelfern braucht. Der PVS liegt dieses Thema als Arbeitgeber sehr am Herzen: Wie wichtig das regelmäßige Auffrischen entsprechender Kenntnisse auch im beruflichen Kontext ist und welche Maßnahmen wir zur Förderung der betrieblichen Ersten Hilfe auf den Weg bringen, erfahren Sie ebenfalls in dieser vorliegenden Ausgabe.

Liebe Leserinnen und Leser, wir möchten Ihnen an dieser Stelle fürs kommende Jahr schon heute viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit wünschen. Kommen Sie sicher und unfallfrei durch die Feiertage.