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Portraitfoto von Sven Bartosch - blaugemustertes Hemd, blaue Jeans tragend, auf rotbraunem Ledersessel sitzend

Wertschätzende Kommunikation im Praxisalltag

Foto: © Ortwin Klipp
Portratitfoto des Artikel-Autors Robert Targan
Von ROBERT TARGAN (Freier Texter, Autor & Redakteur)
7 Min.Lesezeit

Der Erfolg einer Praxis hängt von vielerlei Indikatoren ab: Neben der fachlichen Qualität sind das etwa die betriebswirtschaftliche Situation, Größe und Lage der Einrichtung sowie eine umsichtige Personalführung. Gleichzeitig gilt es, den Blick für das eigene Tun zu schärfen und dabei den Wettbewerb im Auge zu behalten. All dies erfordert Tag für Tag eine große Aufmerksamkeit, die jedoch nicht vom eigentlichen Kerngeschäft – dem Patientenwohl – fortführen darf. Der Coach und Mentor Sven Bartosch unterstützt Arztpraxen und Unternehmen dabei, mit Inspiration und Begeisterung Gewohnheiten aufzubrechen und neue Strukturen zu etablieren. Sein Philanthropisches Coaching bezieht daher sämtliche Lebensbereiche mit ein.

Impulsgeber? Coach? Mentaler Sparring-Partner gar? In welcher Rolle sich Sven Bartosch auch wiederfindet: Dank seiner mehr als 25 Jahren Berufs- und Branchenerfahrung auf den Gebieten Kommunikation, Vertrieb/Verkauf sowie Teamwork und Praxiskonzepte weiß der 1974er-Jahrgang, auf welche Frage es im Beruf immer wieder hinausläuft: „Arbeitest Du voller Leidenschaft und Hingabe?“ Dass diese beiden Faktoren vor allem im betriebsamen Praxisalltag schnell in den Hintergrund geraten können, erlebt Sven Bartosch immer wieder, denn neben dem eigentlichen Tagesgeschäft haben sich die Anforderungen und bürokratischen „Nebenschauplätze“ für Medizinerinnen und Mediziner über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt: „Da wären vor allem das Qualitätsmanagement, die Datensicherheit und Dokumentationspflicht sowie neue technische Anforderungen mit Blick aufs Equipment und ganz speziell auf die Digitalisierung“, zählt der gelernte Zahntechniker auf. „Ganz aktuell kommt natürlich noch die brisante Corona-Situation mit den entsprechenden Hygienerichtlinien hinzu.“ Nicht zu vergessen sei zudem die fortwährende Mitarbeiterwerbung, die aufgrund eines zunehmenden Arbeitskräftemangels in der Medizinbranche jederzeit Thema ist: „Möchte ich mich als interessanten und lukrativen Arbeitgeber präsentieren, sind Bemühungen um eine ansprechende Internetpräsenz, also eine professionelle Homepage sowie Aktivitäten in sozialen Netzwerken, unerlässlich“, so der Praxiscoach. Und all dies bindet viel Zeit und Engagement.

Diese Beispiele für einen (notwendigen) Mehraufwand zeigen, wie groß die Gefahr ist, dass sich Praxisinhaberinnen und -inhaber zusehends in der Stressverwalter-Rolle sehen und die eigentliche Berufung dabei – zumindest gefühlt – in den Hintergrund rückt. Verloren also, irgendwo zwischen Bürokratie, Verträgen und Gebührenordnung? „Es ist nicht zu leugnen“, so Bartosch, „dass das Praxismanagement einen stetig wachsenden Part einnimmt. Heißt: Es fällt immer mehr Arbeit am, statt im Unternehmen an. So entstehen zwangsläufig Lücken im Behandlungszeitraum.“ Um hier entgegenwirken zu können, empfiehlt der Experte hilfreiche Fragestellungen: Wie schaut es mit meiner Mitarbeiterführung aus? Wie steht es um den Verwaltungsaufwand? Habe ich mich gut positioniert? Existiert eine strategische Ausrichtung und Positionierung meiner Praxis? Und wie gestaltet sich die Kommunikation zwischen den Führungskräften, dem Praxisteam und schließlich dem Patienten? Besteht zwischen diesen unterschiedlichen Bereichen eine defizitäre Balance, ist die Gefahr eines Burnouts nicht gering.

An Inspiration und Begeisterung darf es nicht fehlen

Anders als bei klassischen Coaching-Ansätzen, die sich meist auf einzelne Schwerpunkte ohne ganzheitlichen Blick konzentrieren, setzt Sven Bartosch auf eine Methode, die er aus seiner Arbeit heraus entwickelt hat: Beim sogenannten Philanthropischen Coaching wird jeder einzelne Lebensbereich als wertvoller und wichtiger Teil des Ganzen betrachtet – persönliche, private und geschäftliche Aspekte greifen somit stark ineinander. Der Urheber erklärt: „In der Regel streben wir heutzutage nach einer Work-Life-Balance. Doch das Leben sollte kein Balance-Akt sein, sondern vielmehr ein ausgewogenes Ganzes. Damit man sich selbst wieder spürt und fragt: »Wer bin ich eigentlich? Und was brauche ich?« Und dann gilt es, das Umfeld mit einzubeziehen – also in diesem Falle die Kollegen, Mitarbeiter und Patienten.“ Der Abgleich mit der Realität gibt dem Coach recht, müssen die Abläufe beim Arztbesuch heutzutage doch vor allem eines sein: schnell. Neben der medizinisch-fachlichen Kompetenz sollte eine Ärztin bzw. ein Arzt aber eben immer auch eine kompetente Unternehmer- und Führungspersönlichkeit sein, die sich für eine wertschätzende Kommunikation im Praxisalltag stark macht.

Auf dem Weg dorthin dürfe es nicht an einer ordentlichen Portion Inspiration und Begeisterung fehlen, wie Sven Bartosch betont.  Am Anfang eines jeden Coachings steht bei ihm daher die Bestandsaufnahme: „Bogen und Schütze können noch so gut sein – wenn eine Speerspitze nicht scharf ist, wird der Pfeil definitiv sein Ziel verfehlen. Aus diesem Grunde beginne ich immer bei der Führung, denn ich bin der festen Überzeugung, dass jeder erst einmal auf sich selbst schauen muss.“ Im Rahmen eines „Walk & Talk“-Einzelcoachings erfolgen dann im wahrsten Sinne des Wortes erste Schritte – die eintägige Session beinhaltet einen rund dreistündigen Spaziergang inklusive Situationsanalyse, anschließender Stoffsammlung, Fokussierung sowie Priorisierung der wichtigsten Punkte. Eine Maßnahmenplanung samt Strategieerstellung rundet den Tag ab: „Da werden ganz unterschiedliche Fragen zur Selbsterkenntnis berührt – Wo stehe ich? Wo möchte ich künftig hin? Wie ist es eigentlich um mein Selbstbewusstsein bestellt? Anschließend schauen wir auf den privaten Bereich, auf soziale Bindungen, Partnerschaft und Familie.“ Hier spricht der Experte einen oft unterschätzten Punkt an: So ambitioniert der Aufbau der eigenen Praxis, so groß mitunter die Gefahr, dass Partnerschaften und Beziehungen vernachlässigt oder gar aufgelöst werden. Bartosch findet ein passendes Bild: „Licht und Sonne tanken ist großartig – wenn ich dabei nicht andere in den Schatten stelle.“ In Sachen „Aufbau“ war der Impulsgeber zuletzt ebenfalls höchst engagiert: Im mittelfränkischen Schwarzenbruck hat sich Sven Bartosch stilvolle Räumlichkeiten eingerichtet und den Corona-Break sozusagen schöpferisch genutzt. Angelehnt an die stade Zeit (bayerisch/österreichisch für „die stille Zeit“) begrüßt er fortan seine Seminarteilnehmer im eigenen Stadl, einem schmucken Fachwerkhaus und gleichsam Ort der Ruhe.       

„Jeder ist ein wertvoller Bestandteil des großen Ganzen“

Wer andere Menschen in Bewegung bringen möchte, muss vom eigenen Handeln überzeugt und begeistert sein – im Idealfall entsteht diese kraftspendende Eigenmotivation aus Inspiration. Der andere Motor, der Menschen dazu bewegt, Gewohnheiten und Verhaltensmuster aufzubrechen, ist hingegen die Angst. Und die ist bekanntlich kein guter Ratgeber, bleibt hier doch nur das kraftlose Reagieren. Als Motivator kennt Sven Bartosch ohne Frage produktivere Wege: „Unternehmensglück hängt für mich ganz stark damit zusammen, wie gut das Verhältnis der gesamten Belegschaft untereinander ist. Mitarbeiter wechseln den Job meist nicht wegen des Unternehmens, sondern aufgrund bestimmter Menschen. Daher muss jede Person das Gefühl erhalten, ein wichtiger und wertvoller Bestandteil des großen Ganzen zu sein. Nur wenn die Kommunikation stimmt, ist auch ein gutes soziales Miteinander möglich.“       

Neben 1:1-Führungscoachings, Vertriebs- und Verkaufsschulungen, öffentlichen Kursen zur Weiterentwicklung von Personen und Organisationen sowie Praxiscoachings „heizt“ Sven Bartosch seiner Kundschaft bei Bedarf auch in einer Edelbrandmanufaktur ein – welcher Ort wäre geeigneter, um zu erfahren, was es bedeutet, eine Marke zu sein und für diese zu brennen? Im Zuge der Corona-Pandemie macht Bartosch zudem – nicht nur aufgrund der Kontaktbeschränkungen – einen großen Bedarf an Einzelcoachings zur Persönlichkeitsentwicklung aus: „Die Menschen möchten diese spezielle Phase für sich nutzen, um herauszufinden, wo ihre Potenziale liegen und wie sie diese optimal einsetzen können. Jetzt ist die Zeit, das zu stärken, was es verdient – und das ist man selbst.“

svenbartosch.de
philanthropischescoaching.de

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