Wenn der Sommer vor der Tür steht und das Thermometer munter klettert, kommt unmittelbares Urlaubsfeeling auf! Damit dieses nicht vorzeitig getrübt wird, sollte ein ausreichender Sonnenschutz unter freiem Himmel jederzeit gegeben sein. Kleidung, Creme und kühle Plätze – wer (nicht nur) in den warmen Monaten aufmerksam ist, bewahrt seine Haut vor ernstzunehmenden Schädigungen.
Was ist UV-Strahlung?
Die für Menschen nicht sichtbare ultraviolette Strahlung lässt sich hinsichtlich ihrer Wellenlänge in UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung unterscheiden. Da die besonders energiereiche UV-C-Strahlung in den oberen Atmosphärenschichten der Erde gänzlich ausgefiltert wird, erreicht sie die Erdoberfläche nicht mehr. Ähnlich verhält es sich mit der ebenfalls energiereichen UV-B-Strahlung – die Ausfilterung hängt allerdings vom Zustand der Ozonschicht ab. Rund zehn Prozent der Strahlung erreichen durchaus unsere Erde. UV-A-Strahlung hingegen gilt in Sachen Wellenlänge als Spitzenreiter, sodass sie nahezu ungehindert die Erde erreicht. Dabei sorgt sie für eine unmittelbare Bräune, allerdings baut die Haut dabei keinen Schutz auf. Die Gefahr: Es entstehen unbemerkt nicht sichtbare Schädigungen.
Die Haut vergisst nicht
Die bekannteste Schädigung ist der Sonnenbrand, der die Hautalterung vorantreibt und in der Folge Hautkrebs verursachen kann. Studien zeigen, dass bereits fünf Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr ausreichen können, um das Krebsrisiko merklich zu steigern. Dabei ist zu beachten, dass bereits leichte Hautrötungen, die nicht schmerzen, als Sonnenbrand gelten. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rät: „Bei Aktivitäten im Freien immer an ausreichenden Sonnenschutz denken. Jeder vermiedene Sonnenbrand ist eine kleine Lebensversicherung, denn die Haut vergisst nicht und mit jedem Sonnenbrand – vor allem im Kindesalter – steigt später das Risiko für Hautkrebs.” Tatsächlich kann sich UV-Belastung über Jahre summieren und die Entstehung eines Melanoms begünstigen. Bei künstlicher UV-Strahlung, etwa im Solarium, verdoppelt sich gar das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken.
Ist die Sonne nur im Sommer riskant?
Da der Mensch UV-Strahlen weder sehen, noch mit anderen Sinnesorganen wahrnehmen kann, fällt die Einschätzung ihrer Stärke schwer. Aus diesem Grunde empfiehlt sich eine Wettervorhersage mit UV-Index, um Informationen zur örtlich zu erwartenden Strahlungsintensität zu erlangen. Der NABU betont: „Selbst trübes Wetter hat seine Tücken! Bei Bewölkung dringen noch 30 bis 50 Prozent der ultravioletten Strahlung durch.” Auch im Frühling können bereits milde Sonnentage eine erhöhte UV-Strahlung mit sich bringen. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass die Haut schrittweise wieder an das wärmere Wetter herangeführt wird. Dies ist auch vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu erfahren: „Nach den Wintermonaten muss die Haut erst wieder langsam an die Sonne gewöhnt werden. Im Frühling ist die Sonne stark genug für die Vitamin-D-Bildung, für einen Sonnenbrand und Hautkrebs-auslösende Erbgutschäden!”
Welcher Schutz ist am effektivsten?
Der beste Schutz vor erhöhter UV-Strahlung klingt recht simpel: starke Sonne meiden! Das gilt vor allem in der Mittagszeit, wenn die Sonne ihren Höchststand erreicht (zwischen 11 und 15 Uhr) – Aktivitäten sollten vornehmlich in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Schattenspendende Bäume oder Sonnenschirme bieten sich ebenfalls als Schutz an, allerdings entsteht auch dort eine leichte Bräune auf der Haut, die dann immerhin noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung ausgesetzt ist. Und ein wolkenverhangener Himmel? Bietet keinen Schutz vor UV-Strahlung, vielmehr reflektieren Wolken diese sogar. Daher stets auf die richtige Kleidung achten, wie der NABU rät: „Auf Nummer sicher geht man mit der 4-H-Regel: Hut, Hose, Hemd, hoher Lichtschutzfaktor. Der Hut beschattet breitkrempig Gesicht und Nacken, Hose und Hemd bedecken luftig-leicht die Haut, auf die Creme mit einem hohen Lichtschutzfaktor aufgetragen wird.”
Eincremen nicht vergessen!
Auch wenn sie laut Experten nicht als alleiniger Schutz ausreicht, darf sie im Sommer unter freiem Himmel nicht fehlen: die Sonnencreme. Dabei kommt es in erster Linie auf den Lichtschutzfaktor (LSF), den UV-Schutz sowie die Wasserfestigkeit an. Wichtig ist es zudem, rechtzeitig einzucremen, da sich die schützende Wirkung der Creme erst nach circa 30 Minuten entfaltet. Der Lichtschutzfaktor gibt Aufschluss darüber, wie viel länger man mit aufgetragener Creme in der Sonne verweilen kann, ohne einen Sonnenbrand zu forcieren: Errötet die nicht eingecremte Haut etwa nach 20 Minuten, wäre bei einer Anwendung von LSF 8 ein Schutz von 160 Minuten gegeben (8 x 20). Vor allem sonnenexponierte Stellen wie Nase, Ohren, Fußrücken und Schultern müssen mit ausreichend Sonnenmilch versorgt werden. Achtung: Auch bei „wasserfesten” Produkten nach dem Baden vorsorglich nachcremen.
Auf die passende Kleidung setzen
Das Bundesamt für Strahlenschutz fasst zusammen: „Der beste und einfachste Schutz ist mit Kleidung und einer Kopfbedeckung zu erreichen. Kleidung mit Schutz vor ultravioletter (UV-)Strahlung ist in manchen Fällen empfehlenswert. Die Kopfbedeckung sollte auch die Ohren und den Nacken schützen. Die Schuhe sollten den Fußrücken bedecken.” Vorsicht: Da eng anliegende oder dicke Kleidung Wärme staut, besteht die Gefahr eines Hitzschlags. In den Sommermonaten trägt daher lockere Kleidung dazu bei, dass die Luft zirkulieren kann (leichte, helle Baumwolle ist allerdings als ein sehr durchlässiges Material für UV-Strahlen bekannt). Und auch der Augenschutz darf nicht vernachlässigt werden. Die Sonnenbrille beugt einer Linsentrübung sowie einer Schädigung der Netzhaut vor. Beim Kauf bietet sich ein Modell mit Herstellerhinweis zum absoluten UV-Schutz (UV 400) an.
Quellen: Naturschutzbund Deutschland (NABU), Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)