Weniger Lebensmittel wegwerfen, den Keller entrümpeln und öfter mal das Smartphone bewusst zur Seite legen: Gute Vorsätze sind schnell formuliert, allein an der Umsetzung hapert es hin und wieder. Manchmal sind es jedoch bereits kleine Ideen, die zu großem Erfolg führen können, wie diese Übersicht zeigt.
Too Good To Go
Eine Zahl, die nachdenklich stimmt: Pro Jahr landen hierzulande rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll! Ob im Einzelhandel, in der Gastronomie oder daheim: Insgesamt sind davon ganze 10 Millionen Tonnen vermeidbare Abfälle. Der Dienstleister „Too Good To Go“ trägt diese
Tatsache bereits im Unternehmensnamen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag gegen diese Verschwendung zu leisten. Kooperierende Bäckereien, Restaurants, Hotels und Supermärkte packen einwandfreies, unverkauftes Essen in eine sogenannte „Wundertüte“, die per App zum reduzierten Preis erworben werden kann. Eine absolute Win-Win-Situation, wie der Anbieter unterstreicht, spart der Kunde doch Geld und verschwenden die Unternehmen weniger Lebensmittel. „Unsere Vision ist eine Welt ohne Verschwendung. Wir glauben an große Veränderungen – wenn alle am selben Strang ziehen“, so die Macher von „Too Good To Go“. Per Klick ein Schritt in die richtige Richtung.
Finger weg vom Handy
Ein neues Trendobjekt aus Schweden könnte bald schon auch hierzulande zum Renner avancieren – dabei handelt es sich auf den ersten Blick lediglich um eine einfache Holzkiste. Doch eben diese Kiste sagt sehr viel über die heutige Zeit aus, handelt es sich doch um eine Box, die unsere Smartphone-Sucht bekämpfen soll. Wer sich eine digitale Auszeit nehmen möchte, sperrt sein Mobilgerät kurzerhand in eben diese Holzkiste. Trendforscher berichten von großem Interesse in Schweden und einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone. Und natürlich floriert der Markt bereits, denn vom hölzernen Design-Stück bis hin zur transparenten Kunststoffvariante ist alles zu haben – mit und ohne Loch für das Ladekabel oder gleich mit Zeitschloss. Auch Gastronomen rufen mittlerweile zusehends zu mehr „Digital Detox“-Disziplin auf: In New York können Gäste des Restaurants „Hearth“ ihre Handys in eine Zigarrenkiste sperren; die Kaffeehauskette „Le Pain Quotidien“ tischte im Rahmen einer Aktion gar all jenen Gästen ein Gratis-Dessert auf, die ihr Mobilgerät in eine Holzkiste verbannten.
Museum der Dinge
Wer sich nur schwer von über die Jahre angehäuften Erinnerungsstücken und Gebrauchsgegenständen trennen kann, sollte sich auf den Weg ins Berliner „Museum der Dinge“ machen: Dort erwartet den Sammelwütigen eine Art „Konfrontationstherapie“. Die Ausstellung vereint über 40.000 Gegenstände des Alltags, die vom 1907 gegründeten Deutschen Werkbund (DWB) dokumentiert und archiviert wurden. Da finden sich hochkarätige
Designerstücke und No-Name-Massenprodukte, elegant geschwungene Vasen und schmuckloser Kitsch. Ziel des DWB ist es, die Geschichte der deutschen Produktkultur zu reflektieren – dass dabei schnell die Grenzen zwischen Ramsch und Nutzwert verschwimmen, ist angestrebter Teil der Schau. Massenware, kunstgewerbliche Einzelstücke und industrielle Erzeugnisse: In unzähligen Vitrinen sind allerlei Materialien, Formen und Objekte zu bestaunen. Idealer Ausgangspunkt, um das persönliche „Museum der Dinge“ in den eigenen vier Wänden zu überdenken.
Shpock
Secondhand-Shopping mit dem Smartphone: Die Kleinanzeigen- und Marktplatzplattform „Shpock“ („Shop in your pocket“) vereint hierzulande Millionen private Käufer und Verkäufer und ersetzt – wenn man es denn möchte – den Flohmarktbesuch. Längst hat sich die App auch als beliebte ebay-Alternative etabliert, denn im Handumdrehen lassen sich aussortierte DVDs, Bücher, Möbel oder Klamotten an potentielle Interessenten verkaufen. Nach Eingang einer Anfrage kann der entsprechende Deal vom Anbieter bestätigt werden – stimmen beide Parteien einem entsprechenden Angebot zu, gilt der Kaufvertrag als verbindlich. Auch Feilschen ist erlaubt: Sagt dem Käufer ein gebotener Preis nicht zu, kann ein Gegenangebot formuliert werden. Der digitale Flohmarkt ist äußerst umfangreich: Von Elektronik, Mode und Accessoires über Baby- und Kinderkleidung, Möbel und Gartenutensilien ist alles dabei. Auch Autos und Immobilien werden über „Shpock“ gehandelt.
Helpling
Per App eine zuverlässige Reinigungskraft buchen? Mit „Helpling“ ist das möglich, denn die Anwendung ist Europas führender Online-Marktplatz zur Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen. Wer die Plattform ansteuert, kann als Nutzer eine persönliche Preisspanne festlegen, sodass nur die Anbieter vermittelt werden, deren Preis zur Vorstellung des Kunden passt. Nimmt die ausgewählte Reinigungskraft den Auftrag an, erfolgt eine Benachrichtigung per SMS und E-Mail. Die App hält zudem eine Chat-Funktion bereit, um direkt mit der Reinigungskraft im Vorfeld Prioritäten, Aufgaben und Termine absprechen zu können. Funktionstüchtige Utensilien und Reinigungsmittel stellt der Nutzer; die sichere Bezahlung erfolgt online. Und auch im Falle eines Schadens ist vorgesorgt: Die Helpling-Plattform unterhält eine Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von 5.000.000 Euro – jede Reinigungskraft ist entsprechend mitversichert. Per Bewertungs-Tool kann der Nutzer anschließend eine Empfehlung aussprechen.
Booksharing
Ausgelesene Bücher wandern meist ins heimische Regal und werden fortan – wenn überhaupt – nur noch selten hervorgeholt. Manch ein fleißiger Leser soll nicht mal vor dem Gang zum Altpapiercontainer Halt machen! Wer im Wohnzimmer Platz schaffen möchte und gleichzeitig eine Alternative zur Wegwerfkultur sucht, ist mit dem beliebten Trend des „Booksharings“ bestens beraten. In immer mehr Städten finden sich hierzulande offene Bücherschränke, die für jedermann zugänglich sind. Das einfache Prinzip: Aussortierte Bücher können rund um die Uhr zur Verfügung gestellt, mitgenommen oder ausgeliehen werden. Listen und Karten öffentlicher Bücherschränke sind im Internet bequem zu recherchieren. Doch es geht noch eine ordentliche Portion unorganisierter! Was einst in kleinen, urbanen Nachbarschaften in den USA begann, schwappte auch irgendwann zu uns herüber: Bücher werden planlos auf Bänken, U-Bahn-Sitzen oder in selbst gezimmerten Kästen platziert – bereit zur Mitnahme.