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Was wir fürs Klima tun können – und was andere bereits umsetzen

Was wir fürs Klima tun können – und was andere bereits umsetzen

Foto: © Cienpies Design - stock.adobe.com
Portratitfoto des Artikel-Autors Robert Targan
Von ROBERT TARGAN (Freier Texter, Autor & Redakteur)
5 Min.Lesezeit

Wer umweltbewusst, nachhaltig oder gar klimaneutral leben möchte, hat unzählige Möglichkeiten, seinen Alltag dahingehend anzupassen und den persönlichen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Hierzu bieten sich vor allem die Bereiche Mobilität, Wohnen und Ernährung an, denn Fernreisen, Heizenergieverbrauch und tierische Produkte wie Fleisch und Käse sind die bekanntesten Faktoren, die für hohe Emissionen verantwortlich sind. Doch es gibt weitere Stellschrauben, die für einen positiven Einfluss aufs Klima infrage kommen. Fünf Beispiele für ein klimafreundlicheres Leben.

Mikro-Depots

Die letzten Zustellmeter zum Empfänger per Rad oder zu Fuß: Sogenannte Mikro-Depots machen es möglich. Spezielle Container werden frühmorgens vom Paketdienstleister voll beladen an bestimmten Punkten abgestellt; von dort aus liefern die Zusteller zu Fuß mit der Sackkarre, dem Lastenfahrrad oder einem E-Bike die Ware aus. In mehreren deutschen Großstädten sind die temporären Mikro-Depots mittlerweile zu finden – längst beteiligen sich verschiedene ­Kurier-, Express- und Paketdienstleister an dieser klimafreundlichen Zustellungsvariante. In der Stadt Dortmund etwa haben sich Anfang 2021 UPS, DPD, GLS und Amazon Logistics im Zuge eines Beteiligungsprozesses des Förderprojektes „Emissionsfreie Innenstadt“ für die gemeinsame Nutzung eines Containers entschieden. Ziel ist es, praktische Erfahrungen mit der stadtfreundlichen Lösung zu sammeln, um schon bald eine dauerhafte Infrastruktur aufzubauen. 

Fairphone

Das Unternehmen Fairphone setzt bei der Produktion von Smartphones auf eine verantwortungsbewusste Materialbeschaffung und engagiert sich für das Wohlergehen aller im Prozess eingebundenen Arbeitskräfte. Die Zielsetzung lautet, Käufer mehr für ihre konsumierten Produkte und die Arbeitspraktiken in der Elektroindustrie zu sensibilisieren. In diesem Zuge spielen Umwelt und Klima eine wichtige Rolle: Es werden Geräte mit längerer Lebensdauer, leichteren Reparaturmöglichkeiten und reduzierter Material-
verschwendung hergestellt. Dank austauschbarer Module lassen sich beispielsweise kleinere „Unfälle“ per Schraubendreher in Eigenregie beheben. Die aktuellste Version des laut Hersteller „nachhaltigsten Smartphones der Welt“ besteht aus bis zu 40 % fair gewonnenem, recycelten Altkunststoff, verfügt über zwei Kameras (48 MP und 16 MP), ein 5,65 Zoll Full-HD+ Display und einen austauschbaren Akku mit 3.040 mAH Kapazität.

fairphone.com

SC Freiburg baut rechnerisch klimaneutrales Stadion

In Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz nahm der Fußballbundesligist SC Freiburg schon immer eine Vorreiterrolle ein. Zur neuen Saison 2021/22 ziehen die Breisgauer nun in eine neue Heimspielstätte – die zukunftsorientierte Ausstattung des Stadions soll dabei zum Klimaschutz beitragen. Rund 2,3 Millionen Kwh Strom wird die Solaranlage auf dem Dach des Neubaus pro Jahr erzeugen, um auf diesem Wege den Betrieb des kompletten Stadions zu decken. Hinzu kommt eine Fernwärmeleitung, die das Gebäude sowie die Rasenheizung CO2-frei mit Wärme beliefert. Hierzu nutzt der Sportclub die Abwärme nahegelegener Industrie. Weitere Maßnahmen sorgen dafür, dass der Standort zu einem echten Leuchtturmprojekt avanciert: Zehn Ladepunkte für Elektrofahrzeuge, 3.700 Fahrradstellplätze plus eine 10 G-Internetanbindung machen die moderne Infrastruktur komplett.

scfreiburg.com

CO2-Fußabdruck

Wie setzt er sich denn nun zusammen, der individuelle CO2-Fußabdruck? Und wie lässt sich der eigene Ausstoß ermitteln? Aufschluss gibt der WWF-Klimarechner. Durch die Beantwortung von 33 Fragen ist zu erfahren, wie viele Tonnen CO2 pro Jahr von der Nutzerin bzw. dem Nutzer ausgestoßen werden. Die Fragen sind leicht und zügig zu beantworten, etwa: Welchen Anteil hat saisonales Obst und Gemüse an Ihren Gesamteinkäufen? Wie oft trinken bzw. essen Sie Milch und Milchprodukte? Wie steht es um den Fleischkonsum? Und wie viele Kilometer legen Sie jährlich privat per Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück? Nach der Beantwortung sämtlicher Fragen ist man nicht nur schlauer, was den eigenen Fußabdruck betrifft – der WWF gibt auch nützliche Tipps zur künftigen Einsparung von CO2 und bietet einen regelmäßigen Newsletter an.

wwf.de

bleed clothing

Das Team hinter bleed hat eine klare Mission: „Zu einem nachhaltigen Lifestyle inspirieren, der Spaß macht und einfach in das tägliche Leben zu integrieren ist." Im Jahr 2008 gründete der studierte Textildesigner Michael Spitzbarth das Label, das für nachhaltige sowie fair und tierleidfrei produzierte Kleidung steht. Ausschließlich pflanzliche Materialien tragen zu einer umweltbewussten Herstellung bei und garantieren gleichzeitig funktionale Trageeigenschaften. Bevor er sein Unternehmen ins Leben rief, war Spitzbarth als Freelancer für unterschiedliche ­Bekleidungsfirmen im Einsatz – sein Einblick in die Machenschaften der Textilindustrie ließ das Vorhaben reifen, es besser zu lösen. „Die Natur hatte genug geblutet und das musste stoppen. Und somit war nicht nur der Name »bleed«, sondern auch die Marke geboren“, bringt es der Gründer auf den Punkt. Für u. a. Jacken, Shirts, Accessoires sowie Sport- und Bademode kommen Materialien wie Bio-Baumwolle, Kork, Hanf, Leinen oder recyceltes Polyester zum Einsatz.

bleed-clothing.com

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