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Junge Frau und junger Mann, jeweils mit OP-Maske, sitzen mit geöffneten Büchern in der Hand auf einer Bank im Park und schauen sich freundlich an

Buchtipps: Krisenliteratur

Foto: © Kzenon - stock.adobe.com
Portratitfoto des Artikel-Autors Robert Targan
Von ROBERT TARGAN (Freier Texter, Autor & Redakteur)

Die Covid-19-Pandemie hat unsere Welt verändert und wirft seit ihrem Ausbruch vielerlei Fragen auf: Wie kann die daraus entstandene wirtschaftliche Krise gestemmt werden? Inwiefern hat der Shutdown unsere bürgerliche Freiheit tangiert? Gibt es eine Zukunft „nach Corona“? Und wie erklären wir unseren Kindern das Virus? Mittlerweile finden sich in den Bestsellerlisten einige Werke, die Antworten, Denkanstöße und hoffnungsvolle Blicke nach vorn vereinen.

Die Zukunft nach Corona

Als einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum beschreibt Matthias Horx seit nunmehr vier Jahrzehnten den Wandel des Zeitgeists in modernen Gesellschaften. Folglich nimmt sich der Bestsellerautor in seinem neuesten Werk auch das Corona-Virus vor und fragt sich, inwiefern die Pandemie unseren Alltag, unsere Kommunikation, und die Art, wie wir arbeiten, fühlen und denken beeinflusst hat. Dabei beleuchtet Horx ganz unterschiedliche Auswirkungen der Krise: Wie ändert sich die Gesellschaft? Inwiefern nehmen Individuen, Staaten,
Familien, Unternehmen die verschiedenen Herausforderungen an? Was macht Angst mit uns? Und wie kann sie aussehen, die „Zukunft nach Corona“? Fest steht für den Forscher: „Wenn wir nach der Krise glauben, genau an dem Punkt weitermachen zu können, an dem wir aufgehört haben, dann war es keine Krise.“ Doch geht es Matthias Horx nicht vordergründig um Prognosen, wie diese Zeit „vorübergeht“ oder wann wieder „Normalität“ einkehrt. Vielmehr fragt der Autor nach dem Sinn von Zufällen und Krisen, nach unserer inneren Haltung zur Zukunft und das Wesen des Wandels. Der Experte bezeichnet diese Betrachtungsweise als „Re-Gnose“ – diese „Selbst-Veränderung durch rückblickende Vorausschau“ übt Horx mit seinen Lesern ein und liefert gleichzeitig überraschende Erkenntnisse.

Covid-19: Was in der Krise zählt

„Wir schreiben den 31. Dezember 2019. China benachrichtigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der Provinz Hubei aufgetreten war. Wenig später ist die Ursache erkannt: ein neues Coronavirus, SARS-CoV-2. Als Hauptsymptome der vom Virus verursachten Krankheit – Covid-19 – werden Fieber, trockener Husten und Atemnot ausgemacht.“ So der Einstieg des Essays von Nikil Mukerji
(Philosoph und Ökonom) und Adriano Mannino (Philosoph und Sozialunternehmer), der im Reclam Verlag erschienen ist und auf 120 Seiten „Philosophie in Echtzeit“ abbildet. Im Fokus die Fragestellung: „Was tun, wenn existenzielle Entscheidungen ohne sichere Datengrundlage und in größter Eile zu treffen sind?“ Strategisches Handeln vor, während und nach einer Krise – die Covid-19-Pandemie hat uns vor Augen geführt, welch wichtige Rolle Risikoethik und Entscheidungstheorie in ungewissen Zeiten übernehmen.

Trotzdem

Ferdinand von Schirach, Jurist, Dramatiker und Schriftsteller, blickt gemeinsam mit Alexander Kluge, Jurist, Filmemacher und Schriftsteller, auf die zurückliegenden Monate der Covid-19-Pandemie zurück. Gemeinsam kommen sie zu dem Schluss: Das Virus hat uns an eine Zeitenwende gebracht. „Trotzdem“ bildet einen Mailaustausch ab, in dem von Schirach und Kluge ausloten, dass nun beides möglich sei – das Strahlende und das Schreckliche. Viele Bürger sahen den Shutdown als einen Einschnitt in ihre Grundrechte an. Die beiden Autoren fragen sich indes, was die Corona-Pandemie für unsere Gesellschaftsordnung und unsere bürgerliche Freiheit bedeutet: „Noch scheint unsere Demokratie nicht gefährdet. Aber die Dinge können kippen. Autoritäre Strukturen können sich verfestigen, die Menschen gewöhnen sich daran.“ Fakt sei laut Ferdinand von Schirach aber auch: „Jeder von uns kann dazu beitragen, dass wir aus dieser Krise wachsen. Unsere Gesellschaft sich positiv weiterentwickeln kann. Und das gibt Hoffnung.“

Coronomics

Ohne Frage: Die Wirtschaft wird nach der Corona-Krise anders ticken. Der Ökonom Dr. Daniel Stelter ist Experte für eben solche Krisen und legt mit „Coronomics“ ein Werk vor, das als Fundament für die Zukunft der Wirtschaft angesehen werden darf. Nicht weniger als die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg hatte Angela Merkel ausgemacht, nachdem es im Zuge der Covid-19-Pandemie zu umfangreichen Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens kam. Laut Stelter „der größte ökonomische Crash der Weltgeschichte.“ Gleichzeitig fragt der Autor allerdings, ob uns diese Tatsache nun in die nächste große Depression stürzen wird, oder ob wir nicht sogar gefestigter als je zuvor aus der Krise hervorgehen. Konstruktive Lösung der Schuldenprobleme, Solidarität in der Eurozone und Investitionen in die Forschung – Dr. Daniel Stelter setzt auf komplette Erneuerung. Kurzum: Was zumacht, muss auch wieder aufmachen. Aber resistenter als zuvor!

Coronavirus

Was ist Corona? Warum machen sich Menschen so große Sorgen? Wie kann ich das Virus bekämpfen? Und was passiert als Nächstes? Auch Kinder hatten und haben im Zuge der Covid-19-Pandemie unzählige Fragen, hat das Virus doch auch den Alltag der Kleinen ordentlich durcheinandergewirbelt. Gemeinsam mit Prof. Graham Medley von der London School of Hygiene & Tropical Medicine, Lehrkräften sowie Kinderpsychologen hat der englische Verlag Nosy Crow ein Informationsbuch für Kinder entwickelt, das für all diese Fragen (und viele weitere) Antworten bereithält. Die kindgerechten Ausführungen für Kinder ab 5 Jahren wurden zudem mit vielen Illustrationen von Axel Scheffler („Der Grüffelo“) bebildert. Das Virus und seine Folgen – ein wichtiges Thema, das möglichst viele Kinder und Familien erreichen sollte. Aus diesem Grunde stellen die Verlage Nosy Crow und Beltz & Gelberg das Buch als kostenfreien Download zur Verfügung.

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